Auf dieser Seite finden Sie die Meinung der Wählervereinigung Bürger für Görlitz zum Thema Schule in Görlitz.

Schule in Görlitz

Die Bürger für Görlitz treten dafür ein, dass der Freistaat Sachsen den Städten mehr Mitwirkung bei der Schul- und Bildungspolitik für ihre Bürger einräumt. Es ist inakzeptabel und ein Offenbarungseid, dass der Oberbürgermeister dem Stadtrat am ersten Schultag keine verlässlichen Informationen über die Absicherung eines ordnungsgemäßen Unterrichts geben kann, weil er von der zuständigen Ebene des Landes keine entsprechenden Informationen erhält.

Die Städte im Freistaat Sachsen sind für die Bildungspolitik laut gesetzlicher Regelung ‚nicht zuständig‘. Trotzdem fühlen wir uns unseren Bürgern gegenüber verpflichtet und verantwortlich, alles daran zu setzen, dass für unsere Kinder und Jugendliche ausreichende und gut qualifizierte Lehrer zur Verfügung stehen. Das ist – trotz aller Beteuerungen der Regierungsparteien – im Freistaat Sachsen nicht der Fall. Die BfG sind nicht bereit, diesen Zustand hinzunehmen und wirken darauf hin, dass der Oberbürgermeister unsere Forderungen gegenüber dem Freistaat mit Nachdruck vertritt.

Was im Bereich der Wirtschaft als selbstverständlich gilt, nämlich in Ansiedlungen, in Forschung und Entwicklung zu investieren, das gilt im Bildungsbereich offensichtlich nicht. Vielmehr werden trotz wiederholt zu verzeichnenden Haushaltsüberschüssen seit vielen Jahren keine Mittel bereitgestellt, um gut ausgebildete junge Lehrer im Land zu behalten oder eine Tätigkeit in Sachsen für Lehrkräfte aus anderen Bundesländern attraktiv zu machen.

CDU und SPD überbieten sich zwar ständig in ihren Beteuerungen, sich für die Behebung des Lehrermangels einzusetzen. Im Ergebnis muss die Kultusministerin aber zugestehen, dass Sie hofft, am ersten Schultag genügend Lehrer beisammen zu haben. Als unabhängige Wählergemeinschaft sehen wir uns hier in besonderer Weise als starke Stimme unserer Bürgerschaft gefragt.

Die Lage in Görlitz ist noch ernster als anderswo. In unserer Stadt besteht in besonderer Weise die Notwendigkeit, ein stadtspezifisches Konzept für den Unterricht für Schüler mit einer anderen, vor allem natürlich der polnischen Muttersprache zu gewährleisten. Jede Grenzstadt in Europa profitiert von dem grenzüberschreitenden Bevölkerungsaustausch. Dafür müssen aber ausreichend qualifizierte Lehrer bereitgestellt werden. Gerade an diesem Beispiel zeigt sich, wie wichtig es ist, dass sich der Freistaat Sachsen mit der Stadt an einen Tisch setzt und seine Bildungspolitik mit den Entwicklungskonzepten der Kommune abstimmt. Eine naheliegende Lösung wäre bspw. auch, es Kindern aus polnischen Familien zu gestatten, weiterhin den Schulbesuch in Polen zu gestatten.

Im Argen liegt nach wie vor auch die sozialpädagogische Betreuung in Schulen. Beim Anteil sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher weist die Stadt Görlitz besorgniserregende Spitzenwerte auf. Eltern und das soziale Umfeld dieser jungen Menschen sind oft nicht in der Lage, ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Verantwortung bei der Erziehung gerecht zu werden. Eine nachhaltige Bildungspolitik muss in dieser Situation verlässlich und mit ausreichendem Fachpersonal in den Schulen ansetzen.

Die Bürger für Görlitz haben in den letzten zehn Jahren einen maßgeblichen Beitrag geleistet, um die Sanierung der städtischen Schulen voranzutreiben. Jetzt ist es Sache des Freistaates Sachsen, seiner Verantwortung gerecht zu werden.


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