Pressemitteilung – Bürger für Görlitz kritisieren den Umgang des Landkreises Görlitz mit der Betreuung behinderter Kinder
Die Wählervereinigung der Bürger für Görlitz kritisiert das Vorgehen des Landkreises bei der Betreuung behinderter Kinder. „Bis zum Ende der Kreisfreiheit gab es weit über hundert heilpädagogische Betreuungsplätze für behinderte Kinder in den Kitas unserer Stadt“, erklärt der Vorsitzende der Wählervereinigung, Dr. Michael Wieler, „nun wickelt der Landkreis auch noch die letzte Gruppe ab, ohne seiner Verantwortung nachzukommen, ein klare Alternative aufzuzeigen, die dem Wohl der behinderten Kinder gerecht wird. Das erkennbare Ziel des Landkreises ist vielmehr, sich der finanziellen Verantwortung für die aufwendige heilpädagogische Betreuung zu entziehen.“
Per Gesetz ist der Landkreis als örtlicher Träger der Jugendhilfe für die Finanzierung heilpädagogischer Kitaplätze zuständig. Werden Kinder dagegen in die Regelbetreuung normaler Kindertageseinrichtungen gegeben, gibt es für den Landkreis Görlitz keine direkte finanzielle Verpflichtung mehr. Der Landkreis Görlitz erklärt nun zwar, dass er den Trägern der Kinderbetreuung finanzielle Zuschüsse für die Integration von behinderten Kindern zur Verfügung stellen will, hat bis heute jedoch dafür keine verbindlichen inhaltlichen und finanziellen Standards definiert. „Die gesamte pädagogische Verantwortung, aber auch das wirtschaftliche Risiko, liegt daher aktuell bei den Kitas, obwohl der Landkreis den Weg bereits seit Jahren geht“, so Wieler, „das können wir nicht akzeptieren“.
Der Grundgedanke, Kinder in die Regelbetreuung nicht spezialisierter Betreuungseinrichtung zu geben, liegt darin, die Kinder möglichst in ihren gewohnten familiären und sozialen Bezügen aufwachsen zu lassen. Diesen Grundsatz befürworten auch die Bürger für Görlitz. Die fachliche Betreuung der Kinder muss aber dennoch gewährleistet sein. „Der Landkreis muss wirtschaftlich handeln, dazu fordern wir selbst jederzeit auf“, stimmt Wieler zu, „aber hier überschreitet der Landkreis eine rote Linie zu Lasten behinderter Kinder, ihrer Familien und der Kitas, was nicht mehr als verantwortungsvolles Handeln in sozialer Verantwortung bezeichnet werden kann.“
Bild: Pixabay
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